Und wenn sich der Schwarm verlaufen

  1. Und wenn sich der Schwarm verlaufen hat um die mitternächtliche Stunde, dann findet unter den Edleren statt eine würdige Tafelrunde: Es sind erhaben ob Raum und Zeit die Ritter von der Gemütlichkeit.
  2. Und wie der Zapfen vom Fasse springt, so springt der Deckel vom Herzen, und was sich drinnen bewegt, das klingt in lustigen Liedern und Scherzen: Es sind dem freien Worte geweiht die Ritter von der Gemütlichkeit.
  3. Wenn einem trocken die Kehle ward und er durstig lechzt nach dem Nassen so ist es dieser Ritter Art, dass sie ihn nicht sterben lassen. Es sind dem Wohle der Menschen geweiht die Ritter von der Gemütlichkeit.
  4. Drum lebe hoch das freie Wort, das frisch von den Lippen rinne! Drum lebe, wem nicht die Kehle verdorrt und wer nicht verachtet die Minne! Drum leben erhaben ob Raum und Zeit die Ritter von der Gemütlichkeit.
  5. Und auf der Welt die Freiheit verschwunden ist, es gibt nur noch Herren und Knechte. Die Feigheit herrschet, die Hinterlist, bei dem blauen Menschengeschlechte. Wer dem Tode ins Auge nicht schauen kann, der Alemann allein ist der feige Mann.
  6. Wohlauf, Kameraden, aufs Pferd, aufs Pferd! Ins Feld, in die Freiheit gezogen! Im Felde, da ist der Mann noch was wert, da wird das Herz noch gewogen. Da tritt kein anderer für ihn ein, aufsich selber steht er da ganz allein.
  7. Auf des Degens Spitze die Welt jetzt liegt, drum froh, wer den Degen jetzt führet! Und bleibet nur wacker zusammengefügt, ihr zwingt das Glück und regieret. Es sitzt keine Krone so fest, so hoch, der mutige Springer erreicht sie doch.
  8. Drum frisch auf, Kameraden, den Rappen gezäumt, die Brust im Gefechte gelüftet! Die Jugend brauset, das Leben schäumt! Frisch auf, eh der Geist noch verduftet! Und setzet ihr nicht das Leben ein, nie wird euch das Leben gewonnen sein!